> Noch bei der höchstvollendeten Reproduktion fällt *eines* aus: > das Hier und Jetzt des Kunstwerks -- > sein einmaliges Dasein an dem Orte, > an dem es sich befindet. > An diesem einmaligen Dasein aber und an nichts sonst vollzog sich die Geschichte, > der es im Laufe seines Bestehens unterworfen gewesen ist. > > p 11 ^hier-und-jetzt ... > Man kann, was hier ausfällt, > im Begriff der Aura zusammenfassen und sagen: > was im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit des Kunstwerks verkümmert, > das ist seine Aura. > Der Vorgang ist symptomatisch; > seine Bedeutung weist über den Bereich der Kunst hinaus. > Die Reproduktionstechnik, so ließe sich allgemein formulieren, > löst das Reproduzierte aus dem Bereich der Tradition ab. ... > Indem \[die Reproduktionstechnik\] die Reproduktion vervielfältigt, > setzt sie an die Stelle seines einmaligen Vorkommens sein massenweises. > Und indem sie der Reproduktion erlaubt, > dem Aufnehmenden in seiner jeweiligen Situation entgegenzukommen, > aktualisiert sie das Reproduzierte. > Diese beiden Prozesse führen zu einer gewaltigen Erschütterung des Tradierten -- einer Erschütterung der Tradition, > die die Kehrseite der gegenwärtigen Krise und Erneuerung der Menschheit ist. > Sie stehen im engsten Zusammenhang mit den Massenbewegungen unserer Tage. > > pp 13–14 ^erschuetterung ... > An der hand dieser Beschreibung ist es ein Leichtes, > die gesellschaftliche Bedingtheit des gegenwärtigen Verfalls der Aura einzusehen. > Er beruht auf zwei Umständen, > die beide mit der zunehmenden Bedeutung der Massen im heutigen Leben zusammenhängen. > Nämlich: > *Die Dinge sich räumlich und menschlich »näherzubringen« ist ein genau so leidenschaftliches Anliegen der gegenwärtigen Massen wie es ihre Tendenz einer Überwindung des Einmaligen jeder Gegebenheit durch die Aufnahme von deren Reproduktion ist.* ^ueberwindung